Geschichte

Der Dreißigjährige Krieg war ein Krieg in Europa von 1618 bis 1648. Er fand vor allem in Deutschland statt, das damals aus vielen großen und kleinen Ländern bestand. Zum einen wollten einige deutsche Länder größer und mächtiger werden. Zum anderen stritt man sich, weil man seinen eigenen Glauben fördern wollte: So kämpften oft Katholiken gegen Protestanten

Außerdem gab es Länder von außerhalb Deutschland. Auch sie wollten Gebiete erobern oder reicher werden. Darum schickten sie Soldaten nach Deutschland. Diese Länder waren vor allem FrankreichDänemark und Schweden.

Durch den Krieg wurden viele Gebiete in Deutschland zerstört und ausgeraubt. Leute verhungerten oder starben an Krankheiten. Ungefähr jeder dritte Deutsche kam durch den Krieg ums Leben. In manchen Gebieten dauerte es über 100 Jahre, bis dort wieder so viele Menschen lebten wie vor dem Krieg.

Das Gebiet, das heute Deutschland und Österreich ist, lag damals im Heiligen Römischen Reich. Das Reich hatte zwar einen Kaiser, aber auch viele Fürsten hatten große Macht. Ein Fürst war zum Beispiel der Herzog von Bayern oder der Kurfürst von der Pfalz. Der Kaiser war ein besonderer Fürst. Seine Macht kam vor allem daher, dass er selbst viele Länder regierte. Die Kaiser kamen damals aus der Familie der Habsburger, die große Teile von Europa regierten.

Ein wichtiges Gebiet des Kaisers war das Königreich Böhmen. Es lag etwa im heutigen Tschechien. Die meisten Menschen in Böhmen waren Protestanten, ihre Vorfahren hatten also die katholische Kirche verlassen. Der Kaiser hingegen war katholisch und wollte die Protestanten dazu bringen, katholisch zu werden.

Im Jahr 1618 kam es zu einem Streit in Prag, der Hauptstadt von Böhmen. Protestanten warfen dabei die Vertreter des Kaisers aus einem Fenster der Prager Burg. Zwar überlebten die Vertreter den Sturz, doch der Kaiser verstand, dass die Protestanten in Böhmen ihm nicht gehorchen wollten. In den folgenden Jahren eroberten die Krieger des Kaisers Böhmen und noch weitere Gebiete. Die Protestanten hatten nämlich ein Bündnis, um sich gegenseitig zu helfen. So eroberte der Kaiser die Pfalz, woher der Führer der Protestanten kam. Er zwang die Pfälzer, katholisch zu werden.

Schon seit 1641 kamen Vertreter der Länder zusammen, um über einen Frieden zu verhandeln. Das dauerte lange, weil keine Seite den großen Sieg erringen konnte. Schließlich vereinbarte man den Frieden, den man den Westfälischen Frieden nennt. 

In der Stadt Münster schlossen Frankreich und der Kaiser Frieden. In Osnabrück, das damals ebenfalls in Westfalen lag, waren es Schweden und der Kaiser sowie das Reich. Danach legten die Länder noch weitere Regeln fest. Sie waren nicht nur für Deutschland, sondern auch für weitere Länder wichtig.

Im Westfälischen Frieden ging es vor allem darum, dass nicht mehr gekämpft wurde. Katholische und protestantische Fürsten hatten dieselben Rechte. Außerdem durften die Fürsten nun Bündnisse mit fremden Ländern schließen. Das schwächte das Reich und die Macht des Kaisers.

Große Teile von Norddeutschland wurden schwedisch. Ein Teil von Pommern blieb das 150 Jahre lang. Frankreich wurde der Herr über wichtige Städte im Elsass. Manche deutsche Fürsten erhielten neue Gebiete. Bayern zum Beispiel durfte die Pfalz behalten, die es erobert hatte.

Zwischen Spanien und den Niederlanden gab es seit langer Zeit Krieg. Nun versprach Spanien, die Niederlande in Ruhe zu lassen. Außerdem gehörten die Niederlanden nicht mehr dem Heiligen Römischen Reich an. Auch die Schweiz wurde mehr oder weniger unabhängig vom Reich.

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